OpenData

In den Verwaltungen unserer Behörden lagern wahre Schätze: Daten, welche einen hohen gesellschaftlichen Nutzen haben. Maschinenlesbar und unter freien Lizenzen helfen Sie Bürgern, Journalisten, Wissenschaft oder auch der Wirtschaft.

Offene Daten sind nicht personenbezogene Daten, welche in Behörden und Unternehmen anfallen, frei zur Verfügung gestellt werden und so die Basis für gesellschaftliches, unternehmerisches oder wissenschaftliches Engagement darstellen. Sie sind Teil des Kulturwandels hin zu mehr Offenheit und Transprenz, welche sich in Verwaltungen und Unternehmen abspielt; Ziel ist, Bürger und Kunden besser zu informieren und mehr zu beteiligen.

Offene Daten können eine Vielzahl von Formen annehmen: es können CarSharing-Standorte sein, können Vornamens-Statistiken sein, können Karten- bzw. Luftbild-Material sein. Gemeinsame Eigenschaft sind

  • das maschinenlesbare Dateiformat (PDF ist gut druckbar, aber schlecht maschinenlesbar; CSVs, JSONs oder notfalls auch XLS-Dateien sind dagegen gut von Maschinen zu verarbeiten)
  • die freie Lizenz: offene Daten sollten von jedem (also auch kommerziell) verwendet werden können, meist ist eine Quellbenennung erforderlich. Eine typische Lizenz ist eine der Creative Commons Lizenzen oder auch die Deutschland-Lizenz.
  • kein Personenbezug: offene Daten sind per Definition nicht personenbezogen.

Aus offenen Daten lassen sich spannende Anwendungen machen, mit ganz unterschiedlichen Mehrwerten: gesellschaftlich, wirtschaftlich, journalistisch, politisch, journalistisch: der mögliche Einsatzzweck offener Daten ist vielfältig.

Offene Daten sind noch in den Kinderschuhen, es werden jedoch quer durch das politische Spektrum hindurch große Chancen gesehen: So prognostiziert die Konrad-Adenauer-Stiftung dem Thema einen wirtschaftlichen Mehrwert von 43.1 Milliarden Euro pro Jahr und dem Potential von 20.000 Arbeitsplätzen.

Jedoch gibt es auch einige offene Fragen: zur Zeit gibt es zum Beispiel zahlreiche gesellschaftlich wertvolle Anwendungen, die rein ehrenamtlich von Einzelpersonen betrieben werden. Der Betrieb ist dann nicht besonders nachhaltig, und immer wieder gehen gute Anwendungen so offline.

Auch das Thema Standardisierung ist ein häufig noch vernachlässigtes Thema: es gibt zur Zeit keine Instanz, welche die Standardisierung offener Daten wirklich vorantreibt. Dies würde viel Arbeit machen, aber die Daten gleichzeitig auch viel wertvoller machen, und zwar nicht nur für externe, sondern auch für behördeninterne Zwecke. Ein gutes Beispiel hierfür sind Baustellen: dort gibt es eine Vielzahl verschiedener XML- oder JSON-Formate. Dies macht ein Zusammenführen der Daten über eine Vielzahl von Kommunen sehr mühsam.

Ich selbst bin über mein netzpolitisches Engagement zum Thema OpenData gekommen. Spätestens seit dem Jahr 2012 sind offene Daten Teil meiner gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Tätigkeit. Ich bin Teil des Kernteamsdes ersten OpenData-Standards aus Deutschland – OParl – und bin für eine Reihe auch größerer OpenData-Anwendungen verantwortlich.